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Wie Elektrosmog Ihre Gesundheit beeinflusst und wie Sie sich schützen können

Unsere Umwelt und damit wir Menschen, aber auch die Tier- und Pflanzenwelt ist zunehmend verschiedenen Belastungen durch Elektrosmog ausgesetzt. Die Tatsache, dass wir Menschen diese Strahlung nicht „spüren“ bedeutet jedoch nicht, dass sie nicht existiert oder keinerlei schädliche Auswirkung auf uns hätte. Was Elektrosmog genau ist, wie Ihre Gesundheit dadurch beeinflusst werden kann und wie sie sich schützen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.


Was versteht man unter Elektrosmog?


Der Begriff Elektrosmog ist ein Sammelbegriff für die Verschmutzung der Umwelt durch technische Felder und Strahlung. Sie geht von elektrischen Leitungen, Geräten, Sendern, elektrisch geladenen Oberflächen und magnetisierten Materialien aus.

In Anlehnung an den baubiologischen Messtechnik-Standard unterscheidet man fünf verschiedene Bereiche – zeitlich veränderliche Wechselfelder (elektrisch + magnetisch), elektromagnetische Strahlung sowie zeitlich statische Gleichfelder (elektrisch + magnetisch):

  1. Elektrische Wechselfelder (0 Hz bis ca. 30 kHz): Elektroinstallation, Gerätekabel, Verteiler, Sicherungskasten, Steigleitungen, Lampen, Vorschaltgeräte, Dimmer, etc.
  2. Magnetische Wechselfelder (0 Hz bis ca. 30 kHz): Hochspannungsleitungen, Bahnstrom, Trafos, Heizdecken, elektrische Fußbodenheizungen, Radiowecker, Induktionsherde, Bildschirme, Computer, CD-Player, TV-Geräte, Overheadprojektoren, Beamer, Staubsauger, Ladegeräte, Pflegebetten, elektrische Lattenroste, etc.
  3. Elektromagnetische Strahlung (30 kHz bis 300 GHz): Mobilfunksendeanlagen (siehe Senderkataster Österreich), Rundfunk- und Fernsehsender, Amateurfunk, Radar, Mobiltelefone, Tablets, Headsets, Navigationsgeräte, DECT-Telefone, Babyphones, LAN / WLAN / dLAN, Smart Meter, Rauchwarnmelder, Alarmanlagen, Bewegungsmelder, Mikrowellenöfen, Spielekonsolen, etc.
  4. Elektrische Gleichfelder (0 Hz): Elektrostatik, Kunststoffe, Luftionisation & Raumklima, etc.
  5. Magnetische Gleichfelder (0 Hz): Magnetostatik, Erdmagnetfeld, Federkernmatratzen, Stahlteile, Kopfhörer, etc.

Nachfolgende Grafik zeigt die unterschiedlichen Frequenzbereiche und deren Zuordnung zu den jeweiligen Strahlungsquellen (Bildquelle: Land Salzburg).

elektromagnetische Strahlung und Felder


Wie wirken sich EMF Belastungen aus?


Der Mensch ist ein elektromagnetisches Wesen. Zellen, Gewebe und Organe kommunizieren nicht nur über chemische Botenstoffe, sondern auch über elektrische Signale miteinander. Der menschliche Körper konnte sich jedoch evolutionär nicht auf Radio- oder Handyfunkwellen, radioaktive Belastung und andere elektromagnetische Felder einstellen. Es ist in vielen Fällen erwiesen, dass die tägliche und permanente Exposition der EMF 10-100fach über der Dosis liegt, die für empfindliche Menschen zuträglich ist.

In Hinblick auf die Auswirkungen von Elektrosmog hat die Wissenschaft derzeit noch kein endgültiges Bild. Vor allem die Wechselwirkungen der verschiedenen Einflüsse sind noch nicht vollständig erforscht. Zahlreiche fundierte Studien zeigen jedoch, dass elektromagnetische Strahlen menschlichen Zellen und die Gesundheit erheblich beeinflussen. Aktuell kommt mit dem 5G-Mobilfunknetz eine zusätzliche Belastung hinzu, die noch eingehend untersucht werden muss.


Auswirkungen von Elektrosmog auf die körperliche Gesundheit

Elektrosmog nimmt Einfluss auf die Abläufe im Körper und kann Reaktionen verschiedenster Art auslösen. Die in Büro und Haushalt üblichen EMF Belastungen sorgen bei empfindlichen Personen und vor allem bei Kindern häufig für „allgemeines Unwohlsein“ wie Kopfschmerzen oder Konzentrationsmangel. Auch Allergiker regieren aufgrund ihres geschwächten Immunsystems verstärkt auf Störeinflüsse dieser Art.

Weit schlimmer sind aber Langzeitfolgen durch Störungen des vegetativen und zentralen Nervensystems, die Beeinträchtigung des Hormonhaushalts, Stoffwechsels und Immunsystems sowie die Schädigung der Erbsubstanz und Fortpflanzungsfähigkeit. Weiters besteht ein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen sowie durch Handytelefonate ausgelöste Gehirntumore.

Die Europäische Akademie für Umweltmedizin (EUROPAEM) hat sich sehr intensiv mit Elektrosmog Belastungen beschäftigt und 2016 bemerkenswerte Unterlagen veröffentlicht. So wird von einer Studie aus der Schweiz berichtet, bei der 58% der Teilnehmer an Schlafstörungen, 41% an Kopfschmerzen, 19% an Nervosität, 18% an Müdigkeit und 16% an Konzentrationsstörungen litten. Diese Symptome stehen in Zusammenhang mit Mobilfunkmasten, Mobiltelefonen, Hochspannungsleitungen oder Schnurlostelefonen.

In Japan und Finnland wurden ähnliche Ergebnisse bei anderen Studien festgestellt. Eine weitere Schweizer Umfrage aus dem Jahr 2004 ergab, dass 5% der Bevölkerung Auswirkungen von elektromagnetischen Feldern spürt. Wenn Menschen diese Felder bewusst wahrnehmen, spricht man von Elektrosensibilität.


Psychische Störungen durch EMF Belastungen

Nicht zu unterschätzen ist auch der Einfluss von Elektrosmog auf die Psyche des Menschen. Eine südkoreanische Studie aus dem Jahr 2017 konnte eindeutig eine Verbindung zwischen Mobilfunkstrahlung und psychischen Störungen nachweisen. Professor Hyung Suk Seo von der Korea University in Seoul untersuchte in einem Forschungsprojekt mittels Magnetresonanzspektroskopie (MRS) die chemische Zusammensetzung bestimmter Hirnareale bei Handy-abhängigen Jugendlichen. Die Ergebnisse der Studie zeigten signifikant höhere Messwerte in Bezug auf Depression, Angstgefühle, schwere Schlafstörungen und Impulsivität im Vergleich zur Kontrollgruppe.



Wie können Sie Elektrosmog reduzieren?


Der übliche Blick ins Internet hilft in diesem Fall leider nicht. Von 294.000 Ergebnissen bei der Google-Suche nach „Elektrosmog Schutz“ finden sich in 95% der Fälle dubiose und wirkungslose „Schutzschilde“, die den Herstellern zufolge zauberhafte Wirkungen erzielen. Meist sind diese Wirkungen leider nur auf den Bankkonten der Händler zu spüren und nicht in Form von Erleichterung der Beschwerden.


Elektrosmog messen als erster Schritt zur EMF-Reduktion

Eine wirksame und notwendige erste Maßnahme ist es, die Elektrosmog Quellen zu orten (Sichtkontrolle) und zu messen. Insbesondere im sensibelsten Wohnbereich, dem Schlafzimmer, sollten Messungen magnetischer Felder durchgeführt werden. Denn „Differenzströme“ von Wasser-, Gas-, und Erdungsleitungen können den Schlaf erheblich beeinträchtigen.

Geeignete Messgeräte und der richtige Umgang damit sind Voraussetzung für eine zuverlässig Messung und korrekte Diagnose der Problemstellen. Ein versierter baubiologischer Messtechniker kann hier schnell helfen und entsprechende Maßnahmen mit Ihnen besprechen.

Falls Sie eine Elektrosmog Messung in Ihrem Zuhause durchführen lassen möchten, vermitteln wir Ihnen gerne einen Experten aus unserem Expertennetzwerk „GAWO“ (Gesund Arbeiten und Wohnen).

Elektrosmog messen - © Conrad.de


Elektrosmog neutralisieren mit einfachen Maßnahmen

Das Bundesland Salzburg und deren Landessanitätsdirektor MedR Dr. med Gerd Oberfeld haben einige sehr einfache und praktische Empfehlungen zusammengestellt, die hier auszugsweise besprochen werden:

  • DECT Schnurlostelefone sind im Hochfrequenzbereich angesiedelt. Setzen Sie besser Eco-Lo-Radiation oder Eco-Modus plus Modelle ein. Das klassische Schnurtelefon ist EMF-frei.
  • Bluetooth sowie WLAN -Modems, -Notebooks und -Tablets haben Hochfrequenzen, LAN-Kabel verhindern elektromagnetische Störungen.
  • Vermeiden Sie Internet via Powerline (jede einzelne Stromleitung wird dadurch zur Sendeanlage!)

  • Radiowecker und LED-Leuchten mit Trafo erzeugen starke Magnetfelder und sind vor allem im Schlaf- und Kinderzimmer ein Schlafräuber. Batteriewecker oder Funkwecker mit Digitalanzeige haben keine Magnetfelder.
  • Notebooks sollten mit Schukostecker und nicht mit Flachstecker ausgestattet sein.
  • Elektrogeräte und Lampen sollten über abgeschirmte Anschlusskabel verfügen.
  • Energiesparlampen erzeugen starke elektrische Felder, während Halogenlampen frei von EMF sind.
  • Verbannen Sie den Mikrowellenherd aus der Küche (Hochfrequenz).
  • Handybetrieb: Schwache Empfangssituationen und alte Geräte bringen starke Hochfrequenzen. Moderne Verbindungen (3G oder besser) haben nur mehr 1/1000 der Belastung alter Geräte.
  • Smartphone: Deaktivieren Sie mobile Dienste/Apps. So stellen Sie sicher, dass es nur zu sporadischen Hochfrequenzemissionen kommt. Andernfalls sind Sie permanent belastet.
    Das Handy sollte niemals körpernahe getragen werden (Hosentasche, Brusttasche, etc.), sondern in der Hand-, Akten- oder Schultasche.
  • Generell gilt für das Mobiltelefon und Leuchten mit Vorschaltgeräten (Trafos): Nicht im erweiterten Schlafbereich ablegen. Wenn möglich ausschalten bzw. ausstecken.
  • Auch WLAN-Sender und andere E-Geräte sollten nachts vom Strom genommen werden. Also nicht auf Standby laufen lassen, sondern komplett vom Netz trennen.
  • Elektrische Felder durch Stromleitungen können durch eingebaute Netzabkoppler beseitigt werden.
  • Vermeiden Sie möglichst Elektrogeräte, elektrische Heizdecken, elektrisch beheizte Wasserbetten oder Fußbodenheizung im Schlafbereich. Nachteilig auf die Schlafqualität wirken sich auch Verlängerungskabel unter dem Bett (erhöht elektrisches Feld) sowie Betten mit Metallteilen (Federkernmatratzen, Metallbetten) aus.



Was aber tun, wenn Sie im eigenen Haus alle Vorsorgen getroffen haben, aber die Störungen von außen eindringen?

In diesem Fall können Sie bis zu 99,9% der Strahlungen von außen mit Wärmeschutzgläsern, grafitfarbener Fassade/Innenanstrich sowie einem Blechdach reduzieren. An dieser Stelle sei jedoch erwähnt, dass dunkle Fassaden oder Blechdächer die thermische Situation im Sommer negativ beeinflussen können. Der Einsatz sollte daher nur nach Abwägung aller Argumente erfolgen.


Schutz vor Strahlenbelastung durch Radon


Neben Strahlenbelastungen durch künstliche Quellen birgt auch die weitgehend natürlich entstehende Strahlenbelastung durch Radon gesundheitliche Gefahren. Nach dem Rauchen ist Radon die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs. Es handelt sich dabei um ein natürlich vorkommendes Edelgas, welches durch radioaktiven Zerfall aus Uran entsteht. Da Uran als Spurenelement nahezu überall zu finden ist (Gestein, Boden, Baumaterialien), wird auch überall Radon gebildet. Die Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl belastet Österreich nach 30 Jahren zusätzlich mit 0,002 mSV/Jahr.

Radon gelangt sehr leicht aus dem Gebäudeuntergrund in die Raumluft von Gebäuden und wird dann durch Einatmen in den Körper aufgenommen. Die Konzentration ist aber nicht überall in Österreich gleich hoch. Ein Blick auf die Radonkarte im Internet verschafft einen Überblick, ob und wie Ihr Standort belastet ist.

Unabhängig von der Potentialklasse kommt Radon allerdings in jedes Haus. Es dringt bevorzugt über die Bodenplatte, das Kellermauerwerk und den Kaminschacht, teilweise auch durch Grundwasser ein. Eine kostenlose Messung des Radongehaltes im Haus kann bei der AGES angefordert werden.

Wichtige und erfolgsversprechende Vorbeugungsmaßnahmen gegen zu große Radonkonzentration sind:

  • Richtige Standortwahl, wenn möglich (Radonkarte)
  • Dichte Kellerfundamentplatte + Kellerwände herstellen (Bauwerksabdichtungen)
  • Häufiges Lüften der Räume lässt Radon aus dem Gebäude austreten (tieferliegende Geschosse sind am stärksten belastet).


Zusätzliche Informationen finden Sie bei www.radon.gv.at

© Land Steiermark
© Land Steiermark

Fazit: Schutz gegen Elektrosmog


Die laufende Zunahme von Elektrosmog in allen unseren Lebensbereichen erhöht nicht nur vielfältige Gesundheitsrisiken auf körperlicher Ebene, sondern kann auch einen sehr negativen Einfluss auf die Psyche ausüben. Mithilfe einer Elektrosmog Messung lassen sich die Verursacher sehr effizient feststellen und entsprechende Maßnahmen zur EMF-Reduktion setzen. Kontaktieren Sie uns – wir helfen Ihnen diesbezüglich gerne weiter!

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